Archiv für den Monat: Mai 2025

Neue Hinweise aus alten Knochen: Manche Wikinger waren deutlich gewalttätiger als andere

Eine Untersuchung von Wikingerskeletten enthüllt eine verborgene Geschichte von Gewalt, Macht und überraschenden Unterschieden zwischen benachbarten Wikingergesellschaften.

Die Knochen stammen aus ganz Norwegen – aus dem Norden und aus der Region des Oslofjords – und überraschend viele von ihnen wiesen Spuren brutaler Todesursachen auf.

Einige hatten Schädel, die durch stumpfe Gewalt zertrümmert wurden. Andere waren mit Schwertern in Rücken oder Beine geschlagen worden. In einigen steckten noch Pfeilspitzen.

„Die relativ wenigen menschlichen Überreste, die wir untersuchen konnten, zeugten von großer Gewalt“, sagte Lisa Strand, eine Osteologin, deren Untersuchung der Wikingerreste Teil ihrer Doktorarbeit an der NTNU war.

Insgesamt wiesen fast 40 Prozent der von ihr untersuchten Wikingerreste Hinweise auf einen gewaltsamen Tod auf.

Wie Strand und eine kleine Gruppe von Forschern herausfanden, stammten diese Wikingerknochen nicht nur von unglücklichen Individuen, sondern waren Teil eines Musters.

Und ein Schlüsselelement des Puzzles war, daß es sich um Wikinger aus dem heutigen Norwegen handelte.
Fast alle dänischen Wikinger wurden hingerichtet, indem man ihnen den Kopf abschlug!
So etwas tut man im Kampf nicht, sagte Strand.

„Es ist ziemlich zeitaufwendig, jemanden zu enthaupten, selbst im Kampf. Man nimmt sich nicht die Zeit, ihm den Kopf abzuschlagen. Nein, nein. Es ist ziemlich düster, aber es ist wahr“, sagte sie im Podcast.

Das war ein entscheidender Hinweis, denn es deutet darauf hin, daß es in Dänemark Menschen mit starken Anführern gab, die genug Macht hatten, eine Hinrichtung anzuordnen.

„Die Tatsache, daß wir in Dänemark hauptsächlich Hinrichtungen sehen, deutet auf eine stärker zentralisierte Autorität hin“, sagte David Jacobson, Soziologe der University of South Florida, der Teil des Forschungsteams war.

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NASA´s Webb enthüllt neue Details und Geheimnisse in Jupiters Auroren

Das James-Webb-Weltraumteleskop der NASA hat neue Details der Polarlichter auf dem größten Planeten unseres Sonnensystems eingefangen. Die auf Jupiter beobachteten tanzenden Lichter sind hundertmal heller als die auf der Erde. Dank Webbs hoher Empfindlichkeit konnten Astronomen die Phänomene untersuchen, um Jupiters Magnetosphäre besser zu verstehen.

Polarlichter entstehen, wenn hochenergetische Teilchen in die Atmosphäre eines Planeten in der Nähe seiner Magnetpole eintreten und mit Atomen oder Gasmolekülen kollidieren. Auf der Erde sind diese Polarlichter als Nord- und Südlichter bekannt. Die Polarlichter auf Jupiter sind nicht nur riesig, sondern auch hundertmal energiereicher als die in der Erdatmosphäre. Die Polarlichter der Erde entstehen durch Sonnenstürme – wenn geladene Teilchen von der Sonne auf die obere Atmosphäre niedergehen, Gase mit Energie versorgen und sie in Rot-, Grün- und Violetttönen leuchten lassen.

Foto A: Nahaufnahme der Beobachtungen der Polarlichter des Jupiters

NASA, ESA, CSA, Jonathan Nichols (Universität Leicester), Mahdi Zamani (ESA/Webb)

Jupiter hat eine weitere Quelle für seine Polarlichter: Das starke Magnetfeld des Gasriesen fängt geladene Teilchen aus seiner Umgebung ein. Dazu gehören nicht nur die geladenen Teilchen des Sonnenwinds, sondern auch die Teilchen, die von seinem umkreisenden Mond Io, bekannt für seine zahlreichen und großen Vulkane, ins All geschleudert werden. Ios Vulkane spucken Teilchen aus, die der Schwerkraft des Mondes entkommen und Jupiter umkreisen. Auch eine Flut geladener Teilchen, die von der Sonne freigesetzt wird, erreicht den Planeten. Jupiters großes und starkes Magnetfeld fängt alle geladenen Teilchen ein und beschleunigt sie auf enorme Geschwindigkeiten. Diese schnellen Teilchen treffen mit hohen Energien auf die Atmosphäre des Planeten, wodurch das Gas angeregt und zum Leuchten gebracht wird.

Die einzigartigen Fähigkeiten des Webb-Teleskops liefern nun neue Einblicke in die Polarlichter des Jupiters. Die hohe Empfindlichkeit des Teleskops ermöglicht es Astronomen, schnell variierende Polarlichtmerkmale zu erfassen. Neue Daten wurden am 25. Dezember 2023 mit Webbs NIRCam (Nahinfrarotkamera) von einem Wissenschaftlerteam unter der Leitung von Jonathan Nichols von der Universität Leicester im Vereinigten Königreich erfasst.

„Was für ein Weihnachtsgeschenk! Ich war einfach hin und weg!“, erzählte Nichols. „Wir wollten sehen, wie schnell sich die Polarlichter verändern, und erwarteten, dass sie langsam, vielleicht über eine Viertelstunde, auf- und abschwellen würden. Stattdessen beobachteten wir, wie die gesamte Polarlichtregion vor Licht sprühte und knallte, manchmal sogar sekundenschnell.“

Das Team untersuchte insbesondere die Emission des Trihydrogenkations (H3+), das in Polarlichtern entstehen kann. Es stellte fest, daß diese Emission weitaus variabler ist als bisher angenommen. Die Beobachtungen werden dazu beitragen, das Verständnis der Erwärmung und Abkühlung der oberen Atmosphäre des Jupiters zu vertiefen.

Das Team entdeckte in seinen Daten außerdem einige ungeklärte Beobachtungen.

„Was diese Beobachtungen noch spezieller machte, war die Tatsache, daß wir gleichzeitig mit dem Hubble-Weltraumteleskop der NASA Bilder im Ultraviolettbereich machten“, fügte Nichols hinzu. „Seltsamerweise gab es für das hellste von Webb beobachtete Licht kein reales Gegenstück in Hubbles Bildern. Das hat uns vor Rätsel gestellt. Um die von Webb und Hubble beobachtete Helligkeitskombination zu erzeugen, bedarf es einer Kombination großer Mengen sehr energiearmer Teilchen, die auf die Atmosphäre treffen, was bisher für unmöglich gehalten wurde. Wir verstehen immer noch nicht, wie das passiert.“

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