Der amerikanische Südwesten sieht sich einer beispiellosen Dürre gegenüber, da die Temperaturen Rekordhöhen erreichen und kaum Regenfälle zu verzeichnen sind. Leider hat die Politik des Bundes und der Länder im letzten Jahrhundert ein schnelles Bevölkerungswachstum und die Umwandlung von trockenem Land in intensive landwirtschaftliche Flächen in der gesamten Region gefördert. Jetzt schlägt die Wüste zurück und die Bundesregierung hat am Lake Mead in Nevada und Arizona erstmals eine Wasserknappheit ausgerufen.
Lake Mead ist eines der wichtigsten Reservoirs, das den Colorado River mit Wasser speist, und wurde 1935 durch die Fertigstellung des Hoover-Staudamms gebildet. Der Colorado River ist durch mehrere verschiedene Kanäle die Hauptquelle für Süßwasser für Gemeinden in Südkalifornien, Arizona, Nevada und Colorado sowie Bewässerung für etwa eine Million Morgen Land. Der Hoover-Staudamm ist auch einer der größten Wasserkraftwerke des Landes und erzeugt jährlich Milliarden von Kilowattstunden, genug, um Millionen von Einwohnern in der gesamten Region zu versorgen. Die sinkenden Wasserstände des Lake Mead reduzieren jedoch die Stromproduktion der Anlage stetig.
Wie die New York Times berichtet, wird die Erklärung des Mangels zu Kürzungen der Wasserversorgung in der gesamten Region führen; Zuerst werden die Landwirte in Arizona abgeschnitten, dann werden kleinere Reduzierungen für Nevada sowie Mexiko eingeführt. Da der unaufhaltsame Rückgang des Lake Mead wahrscheinlich unvermindert anhalten wird, werden voraussichtlich weitere Kürzungen die zig Millionen Menschen betreffen, die auf den Wasserspeicher und den Fluss angewiesen sind.
Eine kurzfristige Lösung, für die sich einige Organisationen wie das Glen Canyon Institute einsetzen, ist die Entleerung des Lake Powell (ein weiterer künstlicher Stausee, dessen Pegel in den letzten zwei Jahrzehnten um 30 Meter gesunken ist) durch den Colorado River in den Lake Mead. Die treffend als Fill Mead First Strategy bezeichnete Strategie würde die Konsolidierung der beiden halbleeren Reservoirs sehen und könnte jährlich schätzungsweise 370.044.551 m³ Wasser im Colorado-Becken einsparen, genug, um ganz Nevada zu versorgen. Es wird auch darauf hingewiesen, daß sich der Lake Powell schnell seinem minimalen Energiepool oder dem für die Erzeugung von Wasserkraft am Glen Canyon Dam erforderlichen Boden nähert.
Es besteht die Hoffnung, daß das neue Infrastrukturgesetz die Finanzierung natürlicher Infrastrukturen wie Wassereinzugsgebiete und Wälder vorsieht, die die Wasserreserven in der gesamten Region stärken könnten. Trotz des im Senat verabschiedeten Gesetzentwurfs dauert der Kampf um die Passage des Repräsentantenhauses jedoch noch an.